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Sonja Aufreiter

FASSUNG 1, 30.06.2019

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Lena möchte ihrer besten Freundin durch eine Krise helfen, doch steht durch das Versprechen keinem (vor allem keinem Erwachsenen) etwas zu erzählen und dem Wissen, dass extra Hilfe benötigt wird im Konflikt. Sie versucht so gut es geht für ihre Freundin da zu sein, doch kommt schnell durch das Verantwortungsgefühl, der Angst, dass ihre Freundin sich etwas antun könnte und dem Frust, dass ihre Freundin keine Hilfe annehmen möchte, an ihre eigenen Grenzen. 

 

Lena ist 17, ihre Eltern sind noch zusammen und Schule ist kein Problem. Durch ihre empathische Art findet sie leicht Anschluss. Sie ist eine liebenswürdige Person, welche sich sehr um ihr Umfeld, und vor allem um ihre beste Freundin Pia, kümmert. Pia hat neben Lena keine guten Freunde und ihr fällt die Schule nicht so leicht. Pia hat ein eher pessimistisches Weltbild und ist durch ihre introvertierte Art eine Außenseiterin. Lena versucht immer wieder Pia aufzuheitern und übernimmt für Pia fast eine elterliche Rolle. Als sich dann Pias Eltern trennen und ihre Mutter in die Schweiz zieht, summieren sich die negativen Ereignisse und Pia gerät in eine Krise.

 

Als Lena eines Tages Pia besucht, bemerkt sie, dass diese sich zuvor alleine zuhause angetrunken hat. In einem Gespräch kommt heraus, dass ihre Mutter gerade in die Schweiz fährt, ihr Vater nach dem Abschlussstreit auch das Haus verlassen hat und dass es Pia über die letzten Wochen hinweg immer schlechter ging. Lena bietet ihrer Freundin an, dass sie sich jederzeit an sie wenden kann. Beim Hinausgehen verspricht Lena, auf Wunsch ihrer besten Freundin, dass sie niemanden was von ihren Problemen weitererzählt und sie machen sich aus, dass Pia morgen in die Schule kommt.

 

Am Abend spielt Lena gerade Volleyball, als ihr Handy klingelt. Lena bekommt nichts davon mit und sieht erst als ihre Mutter sie vom Training abholt drei verpasste Anrufe von Pia. Sie versucht Pia anzurufen doch diese hebt nicht ab. Ihre Mutter fragt einfühlsam was los sei, und Lena meint es sei nicht so wichtig, doch sie wirkt angespannt.

 

Am nächsten Tag taucht Pia nicht in der Schule auf. Die Jungs aus der Klasse spekulieren, ob Pia mal wieder zu faul sei und schwänze. Lena fragt die Lehrerin, ob sie aufs Klo gehen kann und ruft vor der Klasse ihre Freundin an. Pia hebt ab und sagt, dass sie keine Lust hatte zu kommen. Lena meint, es wäre wichtig dass Pia wieder in die Schule kommt. Sie machen sich ein Treffen am Abend aus. Die Lehrerin erwischt Lena beim telefonieren und meint zornig, dass sie ihr Privatleben in der Freizeit weiterführen soll.

 

Am Abend trifft sich Lena mit Pia auf der Fußgängerbrücke über der Autobahn. Die beiden führen ein intimes Gespräch in welchem Pia erwähnt, dass sie nicht wüsste, was sie ohne ihre Freundin machen würde und Lena der Grund sei, warum sie noch da sei. Lena sagt nochmals, dass sie jederzeit erreichbar ist und ist sichtlich besorgt. Pia erwähnt nochmals, dass Lena niemandem etwas sagen soll und dass sie sie ihr Grund sei sich nichts anzutun. Lena bietet an Hilfe zu holen, doch als Pia das ablehnt und abermals wiederholt wie wichtig ihr Lena sei, fühlt sich Lena unter Druck gesetzt. 

 

Am nächsten Tag sitzt Lena schon in der Klasse und tratscht mit Freundinnen, welche sie über Pia fragen, wobei Lena meint, dass alles passt. Pia kommt in die Klasse. Die Jungs der Klasse verarschen sie, da sie schon seit einigen Tagen offensichtlich Schule schwänzt. Daraufhin rastet Pia aus und schlägt auf einen der Jungen ein. Lena probiert sie von dem Jungen wegzuziehen und als sie das geschafft hat, rennt Pia aus der Klasse. Lena rennt ihr nach, und schreit dass Pia warten soll, doch Pia rennt davon.

 

Lena versucht den ganzen Nachmittag Pia zu erreichen, doch schafft es nicht. Sie fährt zu Pias Haus, der Brücke und ruft sie an, doch findet sie nicht, was sehr frustrierend für Lena ist. Am Abend liegt Lena noch wach im Bett und ist sichtlich sehr verzweifelt, da sie sich Sorgen um ihre Freundin macht. Nach einer Weile schaut sie ins Wohnzimmer, in welchem ihre Eltern noch fernsehen. Sie steht zwischen ihrer Zimmertür und der Wohnzimmertür und zögert, doch entscheidet sich letztendlich dafür ins Wohnzimmer zu gehen. Sie setzt sich ohne etwas zu sagen neben ihre Eltern hin. Ihr kommen die Tränen und sie sagt, dass sie sich Sorgen um Pia macht. 

 

Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass nicht die Person in der Krise im Mittelpunkt steht, sondern die beste Freundin. Dadurch wird ein neuer Blickwinkel auf Freundschaften zwischen Jugendlichen in schwierigen Zeiten geschaffen. Außerdem wird ein gewisses Feingefühl erzeugt, dass auch die Gefühle von Lena wichtig sind, obwohl sie sozusagen „nur“ die Helferin ist.

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